Employee Experience: Positive Erfahrungen im Mitarbeitendenlebenszyklus fördern (2024)

Employee Experience, zu Deutsch Mitarbeitendenerfahrung, definiert sich über die Summe an Erfahrungen, die das Personal tagtäglich bei der Arbeit im Unternehmen macht. Auch die Erlebnisse in der Zeit vor der Einstellung und beim Ausscheiden tragen dazu bei, wie Mitarbeitende den Employee Lifecycle persönlich wahrnehmen. Hier lesen Sie, wie Sie als Fachkraft für HR die Employee Experience positiv beeinflussen und damit deren Zufriedenheit fördern können.

Definition

Employee Experience ist ein Begriff, den SAP entscheidend geprägt hat und der mittlerweile eines der wichtigsten Ziele der HR-Abteilung ist. Dabei stehen die Beschäftigten und deren persönliche Erfahrungen im Mittelpunkt. Dieser Begriff fasst alle Erlebnisse zusammen, die Mitarbeitende in den verschiedenen Phasen von der Jobsuche über das Onboarding bis zum Ausscheiden im Umgang mit dem Unternehmen sammeln. Mittlerweile kommen intelligente Technologien zum Einsatz, die die Menschen in den Fokus rücken. Das Human Capital Management (HCM) hat sich durch diese geänderte Sichtweise zum Human Experience Management (HXM) gewandelt.

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Wandel zum Human Experience Management

Für diesen Wandel gibt es gute Gründe. Jobsuchende und Mitarbeitende stellen spezielle Ansprüche an Unternehmen, für die sie arbeiten oder arbeiten möchten. Dies betrifft beispielsweise die Möglichkeit für Remote Work. Damit sind auch ArbeitgeberInnen gefordert. Wenn Sie für Ihr Unternehmen Fachkräfte rekrutieren und auch langfristig im Team halten möchten, sollten Sie deren individuellen Wünsche und Erwartungen im Blick haben. Letztere sind wichtige Ansatzpunkte, wenn es darum geht, die Zufriedenheit zu stärken und die Bindung zu fördern. Demnach liegt der Hauptfokus auf den Erlebnissen der Mitarbeitenden. Ein gutes HXM ist Voraussetzung dafür, die Erwartungen der Beschäftigten zu erfüllen.

Wichtige Einflussfaktoren auf die Employee Experience

Employee Experience: Positive Erfahrungen im Mitarbeitendenlebenszyklus fördern (2)

Diese 5 Punkte sind wichtige Einflussfaktoren:

  • Bedeutungsvolle Arbeit
  • Unterstützende Führungskonzepte mit Motivationsfähigkeit
  • Flexibles und positives Arbeitsumfeld
  • Wachstumschancen
  • Transparente Führung

Diese Faktoren können beeinflussen, ob Mitarbeitende positive oder negative Erfahrungen sammeln.

Unterschiede zum Mitarbeitendenlebenszyklus (Employee Lifecycle)

Bei der Employee Experience liegt der Fokus auf den persönlichen Erfahrungen der Mitarbeitenden, wobei Eindrücke und Emotionen ebenso erfasst sind wie Interaktionen. Im Gegensatz dazu bildet der Mitarbeitendenlebenszyklus in der Theorie die Phasen ab, die die Beschäftigten von der Anwerbung über das Onboarding und die Entwicklung bis nach dem Ausscheiden durchlaufen. Dabei geht es weniger um tatsächliche Wahrnehmungen, sondern vielmehr um ein theoretisches Modell zum Employee Lifecycle.

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Die 7 Phasen der Employee Experience Journey

Die 7 Phasen ähneln den Stadien des Employee Lifecycle. Allerdings fokussiert sich die Employee Experience Journey auf die Erfahrungen der Mitarbeitenden, die sie ab dem Erstinteresse über die Arbeitstage im Unternehmen bis zum Austrittszeitpunkt sammeln. HR-Fachkräfte sollten alle wichtigen Berührungspunkte berücksichtigen und die Basis für positive Erlebnisse schaffen.

Employee Experience: Positive Erfahrungen im Mitarbeitendenlebenszyklus fördern (4)

1. Jobsuche & Recruiting

Jobsuchende holen bereits vorab Informationen über Unternehmen ein, indem sie die sozialen Medien, Karrierewebsites und Jobplattformen durchforsten. Sie interessieren sich auch dafür, wie andere Personen wie gegenwärtige oder frühere Mitarbeitende potenzielle ArbeitgeberInnen bewerten. Darin liegt ein wichtiger Ansatzpunkt für die Personalabteilung.

Als HR-Fachkraft können Sie mit intelligenten Tools positive und negative Entwicklungen in den digitalen Kanälen frühzeitig erkennen und zeitgerecht darauf reagieren. In dieser Phase sollten Sie zudem dafür sorgen, dass Ihre Bewerbungsmodalitäten und Recruiting-Apps optimal funktionieren und einfach zu bedienen sind. Es ist wichtig, dass die Stellenanzeigen übersichtlich sind und die Kommunikation klar abläuft. Sie können Jobsuchenden Einblicke in Ihre Unternehmenskultur geben, Mitarbeitende zu Wort kommen lassen und relevante Neuigkeiten mitteilen. Die Informationen auf Ihrer Karriere-Webseite und in den sozialen Netzwerken sollten stets aktuell sein. Im Idealfall finden Jobsuchende die Informationen, welche sie suchen, einfach und schnell. Auch das Abgeben einer Bewerbung sollte so leicht wie möglich sein.

2. Onboarding

Sie erleichtern Ihren Neuankömmlingen den Einstieg, wenn Sie das Onboarding möglichst strukturiert gestalten, alle wichtigen Informationen liefern und die nötige Ausstattung bereits für den ersten Arbeitstag vorbereiten. Auch die anderen Beteiligten wie ArbeitskollegInnen, Vorgesetzte und MentorInnen sollten parat stehen. Es ist wichtig, die Einarbeitung auf die Mitarbeitenden individuell abzustimmen. Digitale Technologien wie ein modernes Onboarding Tool oder ein intuitives Learning Management System unterstützen dabei, die Neuankömmlinge mit den relevanten Informationen und wichtigem Insiderwissen zu versorgen. Im Idealfall halten Sie die Erfahrungswerte der Mitarbeitenden fest, um zu analysieren, welche Bereiche gut funktionieren und wo es Verbesserungsbedarf gibt.

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3. Lernen, Schulung & Entwicklung

Digitale Tools, die mit künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen arbeiten, unterstützen individuelles Lernen. Diese können die persönliche Entwicklung fördern und die Mitarbeitenden durch den Lernprozess begleiten. Digitale HR-Lösungen zeigen nicht nur Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten auf, sondern ermöglichen es auch, Lernprogramme und Schulungen an die Betroffenen anzupassen. Im Idealfall erhalten die Beschäftigten die Chance, ihr Wissen zu vertiefen, sich persönlich weiterzuentwickeln und neue Aufgaben zu übernehmen.

4. Motivation & Einbindung ins Team

Als wichtige Faktoren für positive Erfahrungen gelten Motivation und eine gute Einbindung in das Team. Damit dies gelingt, ist es wichtig, das Gemeinschaftsgefühl in der Belegschaft zu fördern. Dabei stehen Sie vor der Aufgabe, auch jene Mitarbeitenden einzubeziehen, die im Homeoffice oder von unterwegs aus arbeiten. Das bedeutet, dass nicht nur die Kommunikation unter den Beschäftigten vor Ort, sondern auch jene mit den hybriden Mitarbeitenden außerhalb des Unternehmens funktionieren muss. Dafür braucht es virtuelle Tools, die es den Beschäftigten ermöglicht, sich untereinander und mit den Vorgesetzten auszutauschen, unabhängig davon, wo sie sich gerade aufhalten. Es ist die Aufgabe von HR, die Experience durch den Einsatz geeigneter digitaler Lösungen positiv zu gestalten.

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5. Anerkennung & Beurteilungen

Wenn Sie Ihren Mitarbeitenden mit Wertschätzung begegnen, können Sie deren Motivation nachweislich steigern. Außerdem sollten Sie der Frage nachgehen, in welchen Fällen und auf welche Art und Weise Sie Ihren Beschäftigten Anerkennung vermitteln. Dafür können Sie digitale Lösungen nutzen, die auf Basis von Ereignissen dabei unterstützen, in den richtigen Momenten die Leistung angemessen zu würdigen und zu belohnen. Hierbei geht es darum, Ereignisse und vereinbarte Ziele mit der Leistungsbeurteilung zu verknüpfen.

6. Beförderung und Mitarbeitendenentwicklung

Es ist wichtig, die Leistungen und Erfolge abzubilden, die Mitarbeitende bei der Employee Experience Journey erbracht haben. Damit stellen Sie sicher, dass Sie zusätzlich erworbene Kompetenzen erkennen, die in anderen Bereichen gefragt sind. So können Sie geeignete Mitarbeitende schnell abrufen, wenn deren Fachkenntnisse gebraucht werden. Die Beschäftigten selbst erhalten das Gefühl, dass ihre Erfolge und Qualifikationen berücksichtigt werden. Damit haben sie die Chance, befördert zu werden und einen Karrieresprung zu machen.

7. Ausscheiden

Der Austritt aus dem Unternehmen, sei es wegen Kündigung oder Rentenantritt, ist für Mitarbeitende oftmals mit Stress verbunden. Im Idealfall suchen Sie in solchen Fällen das offene Gespräch mit den Betroffenen und zeigen Verständnis für die individuellen Probleme. Außerdem ist es ratsam, die erhobenen Daten von ausscheidenden Arbeitskräften genauer anzusehen. Dabei können Sie wertvolle Hinweise dafür finden, welche Faktoren die Mitarbeitendenbindung, das Engagement, die Loyalität und Zufriedenheit fördern.

Was ist eine Human Experience Management-Lösung?

Beim Human Experience Management liegt das Augenmerk auf jenen Faktoren, die die Erlebnisse und Handlungen von Personen beeinflussen. Das sind persönliche Werte, individuelle Vorlieben und Emotionen, die Mitarbeitende bezüglich des Unternehmens haben.

Dies setzt voraus, dass Sie im Bereich HR die Experience Ihrer Mitarbeitenden als Ziel verfolgen und die Beschäftigten nicht ausschließlich als Humankapital ansehen. Das bedeutet, dass Sie sich um Ihre Mitarbeitenden in ähnlicher Weise kümmern wie um Ihre Kundschaft. Eine moderne Human Experience Management-Lösung unterstützt Sie dabei, die Erlebnisse Ihrer Mitarbeitenden mitzugestalten und dabei die Bedürfnisse aller Betroffenen zu berücksichtigen

Für SAP steht Human Experience Management dafür, Erlebnisse zu erschaffen, die es Jobsuchenden, HR-Fachkräften, Mitarbeitenden und Führungskräften ermöglichen, Aufgaben schneller und einfacher abzuwickeln. Dies bedeutet wiederum, dass während des gesamten Mitarbeitendenlebenszyklus, beginnend beim Recruiting über das Onboarding und die Personalentwicklung bis zum Austritt, ein angenehmeres und somit produktiveres Arbeiten möglich ist.

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Dabei setzt SAP auf Machine-Learning-Funktionen und auf Chatbots, die mit künstlicher Intelligenz funktionieren. Mit einer Human Experience Management-Lösung wie SAP SuccessFactors verwalten und steuern Sie den gesamten Mitarbeitendenlebenszyklus von der Anstellung bis zum Ausscheiden aus dem Unternehmen. Sie erhalten Vorschläge und Hinweise, die Ihnen dabei helfen, gute Entscheidungen zu treffen und geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der Employee Experience zu setzen. Das Ziel besteht darin, positive Erlebnisse für alle Beteiligten zu schaffen und etwaige Schwachstellen aufzudecken und zu beheben. Damit können Sie sowohl für einzelne Personen als auch für das gesamte Team die Erfahrungen am Arbeitsplatz verbessern.

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